Peter von der Burchard ist seit 2023 im QMS-Vorstand aktiv und seit April 2025 der neue 1. Vorsitzende des QMS. Der 34-jährige Kieler führt seit fünf Jahren das Familienunternehmen T2med GmbH & Co. KG, das mit über 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das gleichnamige PVS T2med entwickelt und deutschlandweit vertreibt.
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Peter, du bist seit wenigen Wochen 1. Vorsitzender des QMS e.V. – wie fühlt sich das an?
Wenn der Vorgänger das Amt so lange und erfolgreich ausgeübt hat, schwingt am Anfang natürlich eine gehörige Portion Demut mit. Aber ich freue mich auf die Arbeit im neuen Vorstand, weil wir eine gute Mischung aus Erfahrung und auch neuen Ideen haben.
Warum hast du für das Amt kandidiert?
Zum einen, weil ich von meinen Vorstandskollegen dazu ermutigt wurde und zum anderen, weil ich Lust darauf habe, an der Spitze des QMS unseren Verein weiterzuentwickeln und auszubauen.
Was ist aktuell die größte Herausforderung in der E-Health-Szene?
Ich sehe vor allem eine große Chance: Oftmals ging es in der Vergangenheit bei E-Health um so genannte Pflichtthemen, die in Arztpraxen, Krankenhäusern und Apotheken umgesetzt werden mussten, ohne dass irgendjemand darauf wirklich gewartet hat. Paradebeispiel war hier das VSDM als erste TI-Anwendung. In der jüngeren Vergangenheit nehme ich verstärkt wahr, dass es auf Messen, Kongressen und auch bei uns im QMS wieder mehr um Themen geht, die wirklich gefragt sind. Das merkt man beispielsweise an der neuen ePA, die trotz zunächst freiwilliger Einführung viel mehr Interesse seitens der Ärzteschaft auf sich zieht, als man es ihr zugetraut hätte. Und vor allem durch die KI-Entwicklung sind noch einmal eine Reihe von neuen Produkten und Unternehmen dazu gekommen, die fernab von den großen Linien der Digitalisierungsstrategie ganz nah an den medizinischen Einrichtungen versuchen, Abläufe zu verbessern und zu beschleunigen. Dadurch ist noch einmal eine größere Dynamik reingekommen – die Herausforderung wird sein, hier nicht im Affekt überzuregulieren, sondern vor allem den Markt einfach mal wirken zu lassen.
Was glaubst du, kann der QMS e.V. unter deiner Führung bewegen?
Der QMS hat den Charme, dass hier in einem Verein verschiedene Branchen und Ebenen der E-Health-Szene vereint sind. Das führt einem der Blick in die Mitgliederliste des QMS vor Augen, der QMS deckt eine einmalige Breite an Blickwinkeln und Erfahrungen ab und beschränkt sich dabei nicht nur auf die Industrie, sondern bezieht z.B. auch die Selbstverwaltungen mit ein. Das bedeutet, dass der QMS keine Partikularinteressen bedient, sondern eine Fragestellung oder Problem aus sehr vielen Blickwinkeln beleuchtet werden kann. Das kann ganz niedrigschwellig ein Gedankenaustausch von Mitgliedern bei der Mitgliederversammlung in der Pause sein oder genau so ein durchdachtes Konzept für Labordaten in der ePA aus einer QMS-Arbeitsgruppe. Deswegen werden wir künftig drei Mitgliederversammlungen pro Jahr anbieten und themenbezogen Arbeitsgruppen einrichten. Das wird von uns gemeinsam als Vorstand vorangetrieben, leben tut es aber erst wirklich durch die engagierte Mitarbeit der Mitglieder.